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Analysten rechnen nach Rückzug Bidens mit Dämpfer für „Trump-Commerce“ – Financial institution of America erwartet langfristig Rotation weg von Mega Caps
Nach dem Rückzug Joe Bidens von der US-Präsidentschaftskandidatur richten sich die Blicke an der Wall Road auf die Demokratische Partei. Wie sie sich nun präsentiert, gilt als entscheidend für die Positionierung von Investoren bei Treasuries – und dafür, ob und wann sich eine große Rotation weg von Huge Tech fortsetzt.
xaw New York
An der Wall Road bahnt sich eine große Rotation an. Denn während der Rückzug von Amtsinhaber Joe Biden aus dem US-Präsidentschaftswahlkampf die öffentliche Debatte dominiert, ist in den vergangenen Wochen vor allem die neue Stärke der US-Nebenwerte in den Fokus der Analysten gerückt.
Der Mid-Cap-Index Russell 2000, der dem S&P 500 langfristig weit hinterherhinkt, hat seinen Efficiency-Rückstand gegenüber dem Blue-Chip-Barometer seit Anfang Juli bedeutend eingedämmt. Und wenngleich sich die Verhältnisse an Amerikas Börsen zu Beginn der neuen Handelswoche zunächst wieder normalisierten, zeigen sich Analysten doch zunehmend überzeugt, dass es sich bei der neuen Stärke der Nebenwerte um ein langfristiges Phänomen handeln könnte.
Als maßgeblichen Treiber haben Beobachter die jüngsten US-Inflationsdaten ausgemacht: Im Juli gingen die Verbraucherpreise erstmals seit mehr als vier Jahren zurück. Die Überzeugung, dass die Fed im September die Zinsen senken wird, wächst seither. Dies zeigt sich auch am Open Curiosity in Futures auf zwei-, drei- und fünfjährigen US-Staatsanleihen. Die Zahl der offenen Kontrakte hat laut der weltgrößten Terminbörse CME ein Allzeithoch erreicht – Investoren positionierten sich additionally dafür, dass die Renditen kurzfristiger Staatsanleihen deutlich stärker fallen als jene langfristiger Titel.
Treasury-Emissionen im Fokus
Dies ist auch eine Ausprägung des sogenannten „Trump-Commerce“. Nach der TV-Debatte zwischen dem Präsidentschaftskandidaten der Republikaner und Biden, dem der Großteil der Kommentatoren einen desaströsen Auftritt bescheinigte, zogen die Wetten auf eine Niederlage der Demokraten Ende Juni an. Damit einher ging die Erwartung, dass Trumps protektionistische Positionen und seine Versprechen umfangreicher Steuersenkungen eine Ausweitung des Angebots lang laufender Staatsanleihen nach sich ziehen und damit die Kurse 10- und 20-jähriger Titel unter Druck setzen würden.
Eine Versteilerung der Zinsstrukturkurve gilt zwar grundsätzlich als positiv für Development-Titel. Allerdings haben gerade die US-Technologieriesen zuletzt davon profitiert, hohe kurzfristige Zinsen auf ihre gewaltigen Money-Bestände verdienen zu können. Nebenwerte, unter denen sich viele Unternehmen mit einer gewaltigen Schuldenlast oder zumindest hoher Sensitivität gegenüber steigenden Finanzierungskosten befinden, gelten bei einer geldpolitischen Wende nun dagegen als überproportional stark im Vorteil.
Financial institution of America sieht neben der Zinsentwicklung und dem Trump-Commerce indes auch fundamentale Faktoren am Werk. Die Ergebnisentwicklung sei entscheidend dafür, dass sich die Verhältnisse nicht nur zwischen Customary- und Nebenwerten, sondern auch im S&P 500 verschöben. Für die „Magnificent Seven“ sei das starke Gewinnwachstum, insbesondere beim Chipdesigner Nvidia, im Zusammenspiel mit dem Increase um künstliche Intelligenz in den vergangenen Quartalen zentraler Treiber der Outperformance gewesen.
Breitere Gewinnbasis
Doch Financial institution of America rechnet damit, dass der Vorsprung gegenüber den übrigen Gesellschaften im S&P 500 im kommenden Jahr dahinschmelzen dürfte. „Die Gewinnbasis verbreitert sich – in der Folge dürften Anleger preissensitiver werden und sich stärker günstigeren, zyklischen Werten zuwenden“, sagt Savita Subramanian, Leiterin für US-Aktienstrategie der Investmentbanking-Sparte des zweitgrößten US-Geldhauses. Die „Magnificent Seven“ seien im Vergleich zum Relaxation des S&P 500 noch immer enorm hoch bewertet. Dass der Huge-Tech-Commerce nach Jahren der Mittelzuflüsse auch über Indexfonds überlaufen ist, stimmt Investoren nun zunehmend skeptisch.
Wie weit die Rotation an den US-Aktienmärkten noch geht, hängt laut Financial institution of America stark von der Entwicklung der Konjunktur ab. Diese kühle sich zwar bedeutend ab, da der Put up-Corona-Increase am Arbeitsmarkt abebbe und die positiven Effekte der expansiven Fiskalpolitik auf die Unternehmensinvestitionen langsam ausliefen. „Doch eine ökonomische Normalisierung ist nicht das gleiche wie eine schwache Wirtschaft“, betont Michael Gapen, US-Chefökonom bei BofA Securities. Denn die Angebotsengpässe, die viele Branchen in der Pandemie zu schaffen gemacht hätten, lösten sich weiter auf, die Konsumentenstimmung sei infolge der hohen Beschäftigung strong.
Die sektorübergreifende Investorenstimmung ist hingegen schwieriger zu lesen. Der Promote-Aspect-Indicator des Geldhauses – ein Barometer, das den Durchschnitt der von Marktstrategen empfohlenen Aktien-Allokationen abbildet – lag zum Ende des ersten Halbjahres bei 55,3%. Damit befindet er sich noch in der neutralen Zone. Doch ist das Barometer zuletzt deutlich bullisher geworden und steuerte Ende Juni auf eine Marke zu, die Financial institution of America als konträres Verkaufssignal definiert.
Der Ausstieg Bidens aus dem Rennen um die Präsidentschaft verändert laut Analysten nun indes die kurzfristigen Aussichten. BofA Securities verweist darauf, dass die Aktienmarktvolatilität in Wahljahren ohnehin anzieht. Nun besteht wohl Raum für größere Schwankungen. Zwar startete der S&P 500 nach Ankündigung des amtierenden Präsidenten vergleichsweise freundlich in die Woche. Doch ist laut der DZ Financial institution unklar, „ob dies auf Bidens Entscheidung zurückzuführen ist oder doch eher eine Gegenreaktion auf die signifikanten Kursverluste der vergangenen Handelstage darstellt“.
Entscheidende Wochen
Nun hänge viel davon ab, wie sich die Demokraten in den kommenden Wochen präsentieren. Gelinge es ihnen, sich schnell auf einen Nachfolgekandidaten zu einigen, könne sich der Rückzug Bidens als „Befreiungsschlag“ für die Partei erweisen und einen „Dämpfer“ für den „Trump-Commerce“ bedeuten. Ein öffentlicher Streit um die Biden-Nachfolge würde die Chancen der Demokraten laut der DZ Financial institution jedoch erheblich schmälern – und noch mehr Unruhe in ohnehin turbulente Vorwahltage bringen. Die Rotation im Präsidentschaftswahlkampf gilt damit auch als entscheidend dafür, wann und wie sich die Rotation an den Börsen fortsetzt.
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