Wie werden sich die Bauzinsen in den kommenden Monaten entwickeln? Im Zinsupdate von Interhyp geben Marktexperten ihre Einschätzungen und Tipps rund um Finanzierung und Zinsentwicklung ab.
„Mittlerweile haben die Finanzmärkte ihre aggressiven Zinssenkungserwartungen aufgegeben, wodurch die Kapitalmarktzinsen gestiegen sind. Wenn die EZB ab dem Sommer den Leitzins langsam senkt, sollten die Kapitalmarktzinsen nicht mehr reagieren. Nur falls es im nächsten Jahr einen Umschwenk der EZB hin zu mehr geldpolitischer Unterstützung für die Konjunktur gibt, könnten auch die Kapitalmarktzinsen weiter nachgeben“, erwartet Carsten Brzeski, Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING.
In seinem Vortrag beim Digitalevent „Interhyp Wohnperspektiven“ wies Brzeski darauf hin, dass sich die Erwartungen der Finanzmärkte in Richtung EZB mittlerweile leicht verändert hätten. Diese würden aktuell von einer Leitzinssenkung nur noch um rund 100 Basispunkte im Laufe des Jahres ausgehen, was die Kapitalmarktzinsen zuletzt wieder leicht ansteigen ließ.
Weiter sagte Brzeski, dass er in diesem Jahr von drei Zinssenkungen um je 25 Basispunkte durch die EZB ausgehe. Laut Brzeski wird die EZB zurückhaltend sein, zu schnell den Leitzins zu senken, solange nicht sicher ist, dass die Inflation beständig gegen zwei Prozent geht. „Wenn die Inflationsrate in den kommenden zwei Monaten konstant bleibt und die Lohnentwicklung nicht nach oben schießt, könnte im Juni die erste Leitzinssenkung kommen“, prognostiziert er. Die Experten aus dem Interhyp-Zinspanel gehen mehrheitlich davon aus, dass sich die Bauzinsen für zehnjährige Darlehen in den kommenden Monaten in einem Korridor zwischen 3,5 und 4 Prozent bewegen werden.
„Aktuell sehen wir, dass sich der Immobilienmarkt mehr und mehr in einem ’neuen Regular‘ stabilisiert“, ergänzt Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin bei Interhyp Gruppe. Das Zinsniveau pendele sich auf einem gleichbleibenden Niveau ein, was bessere Leistbarkeit und Planbarkeit für Kaufinteressierte mit sich bringe. „Es ist ein neues, gesünderes Gleichgewicht entstanden mit mehr Immobilienangebot als in den letzten Jahren und besserer Preisverhandlungsmacht für Käuferinnen und Käufer. Bei den Immobilienpreisen befinden wir uns immer noch auf einem niedrigeren Niveau als vor der Zinswende. Allerdings sehen wir in unserem Immobilienpreis-Index, dass die Preise seit Jahresbeginn wegen der gestiegenen Nachfrage wieder leicht nach oben gehen. Dieses optimistic Gesamtbild auf dem Immobilienmarkt ist ein sehr guter Anreiz für Kaufinteressierte, jetzt den Traum von der eigenen Immobilie zu verwirklichen.“